Bevor Sie sich beim Aus-, Neu- und Umbau für Materialien entscheiden, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche gesundheitlichen Vorbelastungen bei den Bewohnern bekannt sind. Und wenn dies noch nicht ausreichend verifiziert worden ist, dann sollten Sie dies unbedingt nachholen.
Gleiches gilt im übrigen auch bei der Auswahl des Inventars
Denn die Zukunft gehört auch den Kindern, die sich in den Häusern, Wohnungen, Räumen aufhalten werden, die wir heute bauen.
Eine sorgfältige Planung spart Kosten. Dies setzt auch die Bereitschaft für eine abgestimmte, interdisziplinäre, Gewerke übergreifende Zusammenarbeit voraus. Selten genug anzutreffen, in Zeiten, in denen Bauträger Grundstücke aufkaufen und Architekten sich als "Alleskönner" verstehen.
Eine digitalisierte, dokumentierte Baubegleitung mit Übergabe eines zertifizierten Gebäudepasses sollten zur Selbstverständlichkeit gehören. Was DEKRA bzw. TÜV beim Auto sind, läßt beim Hausbau nach wie vor auf sich warten. Versicherungsträger werden auf kurz oder lang ihre Prämien entsprechend anpassen, wenn es dem Bauministerium weiterhin nicht als eine sinnvolle Notwendigkeit erscheinen sollte.
Öko-Ratgeber
Gemeinsam mit unseren Schweizer
Partnern GIBBeco Gesundes Haus erweitern wir den mehrsprachigen Eco-Ratgeber mit seinen
ökologisch sinnvollen Materialien und Baustoffen. In der schweizer
Version sind bisher über 1.700 Dienstleistungen und Produkte von Firmen,
Ämtern, Organisationen, Vereinen und Genossenschaften, welche die
Grundsätze der Ökologie in Ihrer Tätigkeit achten und umsetzen, im
Eco-Branchenverzeichnis www.ecobranchen.ch kostenlos zugänglich. Auch im Ratgeber www.gesundes-haus.ch können kostenlos Informationen abgefragt werden.
Die Angebote sind ausführlich und sachbezogen beschrieben und die Firmen sind regional auffindbar.
Ein hilfreiches Instrument für Eigenheimbesitzer, Bauherren und Planer.
Die
Datenbank wird nicht nur um Bezugsquellen für den deutschen Markt und
einem Verzeichnis für baubiologische Produkte und Dienstleistungen
erweitert. Die schon mehr als 450 Artikel zu bisher 300 Themen werden
kontinuierlich ergänzt und aktualisiert.
Der Begriff "Bau bio logie" ist eine
Wortschöpfung, die sich von drei Namen herleiten läßt:
Bau = Bauwesen, Bauwerk
bio = biologisch im Sinne von
unbelastet, naturbelassen, Leben
logie = steht seit dem Humanismus im
frühen 16. Jahrhundert für theoretische Wissenschaften. Das
Suffix -logie wird zur Benennung einer wissenschaftlichen Disziplin, eines bestimmten
(Fach-)Gebietes verwendet.
Baubiologie ist als eine Lehre von den ganzheitlichen Beziehungen zwischen
Menschen und ihrer gebauten Umwelt zu verstehen. Sie hat zum Ziel, ein
gesundes, naturnahes, nachhaltiges und schön gestaltetes Wohn- und
Arbeitsumfeld zu schaffen.
Gebäude und Räume bezeichnen einige Baubiologen gern als “dritte Haut” des
Menschen. Medizinisch gesehen ein wenig absurd. Aber es soll sinnbildlich damit
zum Ausdruck gebracht werden, wie eng Menschen mit ihrer gebauten Umwelt
verflochten sind.
HISTORIE Als Begründer der Baubiologie in Deutschland, eines Vorläufers des ökologischen Bauens, gilt der Arzt Hubert Palm.
Mit
zahlreichen Vorträgen wurde er in den 1960er Jahren bekannt. Sein Buch Das
gesunde Haus ist ein Grundlagenwerk der Baubiologie. Pionierprojekte und
erste baubiologische Architektenkreise entstanden Anfang der 1970er Jahre,
besonders im süddeutschen Raum, unter anderem das Institut für Baubiologie
(IBN) in Rosenheim
und der Bund für Architektur & Baubiologie (BAB), der Vorläufer des Bundes
Architektur & Umwelt (B.A.U.) in Deutschland. Wichtig für den Durchbruch
der Baubiologie waren Publikationen von Anton Schneider.
In der Schweiz existierte seit 1992 eine Ausbildung mit eidgenössisch
anerkanntem Fachausweis durch das Schweizer Institut für Baubiologie SIB. Nach
der Insolvenz des SIB wird die Ausbildung von der Genossenschaft Bildungsstelle
Baubiologie als eine berufsbegleitende modulare Weiterbildung zum Thema
Baubiologie weitergeführt.